Literatur

Matthias Falke im Interview in Kochs Kultur-Küche

Über 70 Bücher. Science-Fiction-Romane, Tagebücher, Bücher zur Musik. Preisträger des Deutschen Science Fiction Preises: Matthias Falke ist ein Tausendsassa und ein unermüdlicher Schriftsteller.
Vor kurzem hatte ich den sympathischen Autor aus Karlsruhe bei mir Kochs Kultur-Küche zu Gast. Gemeinsam plauderten wir über sein Schreiben, seine Bücher und seine Pläne. Darin erzählt er über seine Liebe zur Science Fiction, verrät, ob er mehr Fan von Star Trek oder Star Wars ist – und natürlich nicht zuletzt über seine diversen Buchprojekte wie beispielsweise seine große SF-Reihe Enthymesis.
Wir sprechen auch über seine besondere Beziehung zur klassischen Musik wie zum Theater – denn auch hier hat Falke einiges zu bieten.
Für Boa Esperanca erhielt er den Deutschen Sience Fiction Preis 2010 für die beste Erzählung des Jahres – nominiert wurde er zudem für den Kurt Laßwitz Preis.
Seine Bücher erscheinen im Wurdack-Verlag, Begedia Verlag, Atlantis Verlag, Amrûn Verlag und weiteren – sie sind als Buch und eBook erhältlich.

Matthias Falke lebt als freier Schriftsteller in Karlsruhe und ist auch häufig auf Buchmessen anzutreffen.

Drohnenland von Tom Hillenbrand: Vom Lesen zur Sucht

Ja, es gibt einen wirklich guten Grund, Drohnenland von Tom Hillenbrand auf keinen Fall zu lesen: Man wird süchtig danach! Drohnenland ist einer dieser Romane, in denen man so versinkt, dass man die Welt um sich herum vergisst – weil man gar nicht anders kann.

Für eine derartig dreiste Lese-Nötigung muss Tom Hillenbrand eigentlich bestraft werden. Sein futuristischer Thriller, eine geniale Mischung aus Science Fiction und Kriminalroman, hat internationales Format und müsste sich – entsprechende internationale Auswertung in möglichst viele Sprachen vorausgesetzt – zu einem weltweiten Bestseller entwickeln. In den USA erklimmen solche Erzählungen nicht einfach nur die Bestesllerlisten, sondern werden auch entsprechend international erfolgreich ausgewertet und anschließend würdig verfilmt. Angemssen dramaturgisch aufgebaut und flott erzählt ist Drohnenland in jedem Fall.

Die zahllosen Einfälle im Roman sind durchaus interessant, der sog. „Mirrorspace“ ist gar großes Kino. Überhaupt Kino: Hillenbrand schafft es, eine Welt vor den Augen des Lesers ablaufen zu lassen wie in einem Kinofilm, und das trotz recht sparsamer Beschreibungen. Plastisch und klar konturiert, reißt der Plot den Leser in das Roman-Universum und lässt ihn nicht mehr los.

Die zukünftige Welt, die Hillenbrand in Drohnenland beschreibt, ist schlüssig und auf diese Weise in vielerlei Hinsicht erschreckend. Da ist natürlich die technologische Dimension der nahezu lückenlosen Totalüberwachung sowie die politischen, technischen und gesellschaftlichen Handlungen daraus.

Da sind aber auch die geschickt beiläufig in das Handlungsgerüst montierten Beschreibungen des Klimawandels und der politischen Verwicklungen (Solar-Kriege). Das ist geschickt gemacht und bietet die ganze Strecke hindurch immer wieder neue Einsichten in die beschriebene Welt, die der heutigen zwar um einige Jahrzehnte voraus ist, aber noch immer vorstellbar im Hier und Jetzt verankert ist – so strahlt Drohnenland eine Aktualität und Authentiziät aus, die man so nur selten findet.

Drohnenland publikumswirksam als „Kriminalroman“ zu verkaufen, ist zwar nicht falsch, aber drängt den Roman viel zu weit in eine Ecke, in die er nicht gehört. Er ist sowohl SF-Thriller als auch Tech-Thriller. Ihn von Verlagsseite so offensiv in die Krimiecke zu drängen, wird dem Stoff mit all seiner brisanten Tragweite und seinen überraschenden Einfällen bei Weitem nicht gerecht – zumal die deutsche Krimi-Szene weder internationales Format, noch internationale Klasse hat. So werden SF-Fans an dem Buch eher vorbeilaufen und sich der typische Krimi-Leser eher befremdet fühlen.

Perfekt geschrieben, ist Drohnenland ein Sog, der nicht mehr loslässt, dass man dem Roman wie dem Autor einen verdienen internationalen Bestseller wünscht.

Herr Hillenbrand, Sie haben mich mit Ihrem Roman gekidnappt.

Ich danke Ihnen dafür!

Farewell, Fremdwörterbuch – Ein Abschied

Farewell, FremdwörterbuchEinem jahrelang treuen Begleiter gab ich nun offiziell den Laufpass – dabei hat es mir seit Schulzeiten treu zur Seite gestanden: Das Fremdwörterbuch.
Nun ist es überflüssig geworden und auch (seien wir ehrlich) auch irgendwie antiquiert. Beim Lesen anderer Bücher auf ein Wort zu stoßen, das es zu klären gilt, verlangt nach schnellem Zugriff, und wer schleppte schon das Fremdwörterbuch als Beigabe mit auf Reisen?
 Da ist das Smartphone inzwischen einfach praktischer. Vor allem, weil es Keep Reading

Eigene Tagebücher öffentlich lesen – das Ding mit den Diary Slams

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2. Karlsruher Diary-Slam
2. Karlsruher Diary-Slam

Ja, es wirkt zunächst seltsam: In einem Diary Slam lesen Männer und Frauen aus ihren Tagebüchern vor – auf einer Bühne und vor anwesendem Publikum. Wer macht denn so was? Und dass das Publikum dann wie in einem richtigen Slam üblich Punkte vergibt und einen Sieger kürt: Klingt seltsam? Alles halb so wild, wie mein Besuch bei dem 2. Karlsruher Diary Slam zeigte. Keep Reading

Impressionen vom Finale des BW Slam 2014 in Karlsruhe

BWSlamSlam taugt auch für die große Bühne: Das große Finale der Baden-Württembergischen Poetry-Slam-Meisterschaften BW Slam 2014 brachte am Samstag, 20. Septemer 2014 den großen Saal des Karlsruher Tollhaus zum Beben – mit 750 Zuschauern war es komplett ausverkauft.
Hier traten die Halbfinalisten an, die am Abend zuvor in der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe sowie dem Karlsruher Jubez in zwei parallel laufenden Semifinals ermittelt worden waren. Auch dabei im Tollhaus: Die Meisterschaft der U20-Slammer, den Julius Keinath für sich entschied.
Das Niveau von Text und Auftreten war beachtlich mit einer Bandbreite von ernst und nachdenklich bis schreiend komisch und überdreht. Getragen wurde der Abend von den beiden Slammern und hervorragenden Moderatoren Tobias Grahlke und Indiana Jonas, die so fulminant durch den mehrere Stunden langen Abend führten, dass man ihnen getrost gar große TV-Shows anbieten könnte.
BWSlam2014_2War der Abend schon aufregend genug, ging es in der Endausscheidung unter den Top 3 zur Sache: Die drei besten lagen so dicht beieinander, dass mehrere Durchläufe mit groß angelegter Publikumsbeteiligung nötig waren, um schlussendlich den Sieger des Abends zu küren: Der Slammer Nik Slalsflausen aus Konstanz. Er wird Baden-Württemberg in Dresden bei der Deutschen Meisterschaft vertreten.
Alle Fotos in der großen Foto-Galerie.

Literatur an ungewöhnlichen Orten: www.literaturort.de

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Der Blog Literaturort ist wieder da
Der Blog Literaturort ist wieder da

2012 startete ich das Online-Literaturprojekt „Literaturort“ – hierbei geht es darum, mit einer Kamera die Lesung eines eigenen Textes an einem Ort aufzuzeichnen, der gemeinhin nichts mit Literatur zu tun hat. Diese Plätze, banal, alltäglich, ungewöhnlich, sollen auf diese Weise literarisch „aufgeladen“ und mit der eigenen Literatur in einen Literaturort umgewandelt werden.
Das Motto: „Literatur ist überall“.
Da Literatur aus den Erfahrungen und Eindrücken, Gedanken und Reflexionen der Autoren entsteht, die diese täglich machen und ansammeln, entsteht Literatur natürlich immer und überall. Einzig die fertigen Texte werden meist nur in Räumen abgehalten zu speziellen Zeiten, den „Lesungen“. Hier wird Literatur aus dem Alltag herausgerissen und in einen künstlichen Rahmen gegossen.

Literaturort soll nun Literatur wieder dorthin zurückbringen, wo sie entsteht: Ins Immer und Überall.

Für das Projekt, das schließlich auch mit einer begleitenden Multi-Media-Lesung im Karlsruher Kulturverein KOHI Kulturraum e.V. ein Beitrag der 29. Baden-Württembergischen Literaturtage 2012 wurde, konnte ich seinerzeit einige Autorinnen und Autoren gewinnen, die Videos ihrer Lesungen drehten. Diese habe ich auf YouTube hochgeladen und mit einem Blog und einer Facebook-Seite weiter verbreitet.

Durch eine Panne zerstörte sich der Blog leider bereits 2013. Obwohl sämtliche Daten noch da zu sein schienen – und damit die Verlinkungen – wurde nichts angezeigt. Aus diesem Grunde nahm ich auch Abstand davon, den Blog einfach neu aufzusetzen und hoffte vielmehr auf Rettung und Wiederherstellung.
Diese ist nun dank der Hilfe eines Freundes eingetreten: Der Blog ist wieder da! Damit lebt der Literaturort wieder, und ich möchte damit fortfahren.
Es freut mich sehr, dass es nun weitergehen kann, und ich möchte alle Autorinnen und Autoren einladen, ein Video Ihrer Texte an einem Literaturort Ihrer Wahl zu drehen und das Projekt damit zu bereichern. Vom Krankenhausbett, Dachboden, Garten, Fitnessstudio, öffentliche Toilettenanlage bis zum Kühlhaus ist bereits alles dabei. Zu den Artikeln und natürlich den Videos gibt es im Blog www.literaturort.de mehr zu sehen.

 

10 Bücher, die mich beeinflusst haben

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Von Autor Matthias Falke wurde ich auf Facebook zur Buchchallenge eingeladen – hier sollte man die 10 Bücher angeben, die einem am wichtigsten sind, bzw. die einen maßgeblich beeinflusst haben.

Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt. Bei der Überlegung stellte ich indes fest: Die wichtigsten Bücher sind nicht automatisch meine beliebtesten. Manche Titel haben mich nachhaltig beeindruckt, mein Denken beeinflusst, mich in meinem Wesen berührt oder gar meine Sicht und Einstellung auf das Leben verändert – was jedoch nicht heißt, dass ich all diese Bücher seitdem mehrfach verschlungen habe.
Hier meine Top 10 der Bücher, die mich am meisten beeinflussts und/oder beeindruckt haben: Keep Reading

Die 10 wichtigsten Bücher, Platz 10: „Accelerando“ von Charles Stross

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Top 10 Bücher Platz 10: AccelerandoScience Fiction ist ideales Terrain für Gedankenspiele, wohin sich die Menschheit entwickelt, und welche Folgen dies haben wird. Charles Stross geht in seinem Buch in diesem Punkt mächtig zur Sache und spinnt eine Welt, an deren Anfang wir tatsächlich stehen könnten. Stross ist ein Denker unter den SF-Autoren, mehr noch, ein Weiterdenker. Er ist in der Lage, Keep Reading