Es ist etwas passiert mit dem Bildungsbürger: War er aus Gewohnheit einer oftmals selbst erklärten Filterblase geistiger Elite nicht gebildet genug und von ihr mit dem abwertenden Prädikat des Bildungsbürgers verunglimpft, ist er seit geraumer Zeit auch jenen zu dumm, die es nicht einmal ansatzweise in ihren Bildungsstand schaffen. Besitzt der Bildungsbürger für die Hochgeistigkeit einfach nicht Bildung genug, besitzt er für die Ungebildeten einfach zu viel an Nutzlosem – was ihn letztlich überflüssig machen soll, da Bildung weder nötig, noch erstrebenswert, noch respektabel ist. Ein Vorwand, der den eigenen Mängel an Wissen und Bildung kaschieren soll.

Der Bildungsbürger als solcher ist bereits schon soweit, dass er sich selbst nicht mehr als solcher bezeichnen würde, weil er das Dauerfeuer von zwei Seiten nicht mehr abwehren kann oder will. Er muss sich nicht nur ständig Kommentare und Fragen nach seinem Stand, seiner Bedeutung und seiner nicht vorhanden Wichtigkeit gefallen lassen, er fragt sich mittlerweile selbst: Schadet diese Bildung eigentlich, und wäre ich nicht besser dran, wenn

Weiterlesen